Mein Jahr In Tansania
Von September 2018 bis September 2019
In Tansania gibt es allerdings keine großartigen Geschenk-übergaben. Wenn, dann wird nur etwas Kleines verschenkt.
Und nun zum Heilig Abend: Am Abend um 19:00 Uhr ging es dann in die Kirche. Es war schon dunkel draußen, die Sonne war bereits untergegangen. Auffällig war, dass die Kirche zuerst nicht gefüllt war. Eigentlich eher untypisch, denn normalerweise ist die Kirche hier immer voll, auch sonntags. Ganz Tansania typisch sind aber alle erst später eingetrudelt, eine halbe Stunde oder auch noch später. So hat sich die Kirche langsam gefüllt. Vorne am Altar war alles schön geschmückt. Statt einem Weihnachtsbaum gab es Palmzweige, die mit Christbaumkugeln ausgestattet waren. Und ein Stern, der am Altar angebracht worden war. Für den Weihnachtsgottesdienst gab es ein Krippenspiel der Kinder, bei dem die Weihnachtsgeschichte nachgespielt wurde. Dargestellt mit einem Erzähler und Kinder, die immer wieder nach der Erzählung nachgefragt haben. So entwickelte sich die Geschichte Stück für Stück. Eingesetzt hat die Erzählung allerdings viel früher, nämlich mit dem Auszug aus Ägypten. Die Kinder sind in Reihe und Glied nach vorne gezogen und haben wie damals beim großen Auszug alles mitgenommen, was man im Alltag so braucht: Kochgeschirr, Wannen, Eimer, Feuerholz und – für uns das Highlight - Tiere. Und zwar echte Tiere zum Altar vorgetragen. Sei es ein kleines Lamm, das sich ein Kind über die Schulter geworfen hatte - nicht so ganz zufrieden mit seiner Situation, zappelte es etwas herum. Es gab Kaninchen, die im Käfig auf dem Kopf getragen wurden und ein kleines Schwein, das schließlich vorne am Altar anfing zu quieken, woraufhin die ganze Kirche gelacht hat. Ganz arm dran war ein Huhn, das sich ein Kind über die Schulter gelegt hatte. Kurz am Boden abgelegt unternahm es einen kurzen aber leider nicht erfolgreichen Ausreißversuch unter die nächste Kirchenbank. Hat nicht so viel genutzt, es wurde wieder entdeckt und unter jämmerlichen Protest nach vorne gezerrt. Besonders war auch die Weihnachtsstimmung in der Kirche. Es war ganz still. Normalerweise wird überall gelacht, geredet, laut gesungen oder auch mit schrillen Lauten seine Begeisterung kundgetan. Aber der Gottesdienst war anfangs sehr ruhig und besinnlich. Ein Chor begleitete den Gottesdienst, zunächst nur mit Gesang, sehr schön, mehrstimmig wie in Tansania üblich. Erst nach der Geburt von Jesus gingen alle Lichter an. Die Lichterketten leuchteten und blinkten in allen Farben. Dann hat der Chor auch angefangen, zu tanzen. Tanzen gehört einfach in Tansania zum Chorgesang und in den Gottesdienst. Allgemein war das ein sehr schöner Gottesdienst. Er hat auch nur (für tansanische Verhältnisse) 3 Stunden gedauert. Nach dem Gottesdienst wurden alle Leute aus der Kirche bis runter zur Straße begleitet mit einer kleinen Blaskapelle, die von den Brüdern der Abbey aufgestellt wurde. Die Blaskapelle ist nicht besonders gut. Sie können nur ein Stück und das auch nicht besonders schön. Aber es reicht. Die Leute haben Spaß und tanzen den Weg runter. Jeder freut sich, dass Weihnachten ist. Wir haben uns dann nach dem Gottesdienst mit den andere Freiwilligen in Ndanda zusammengesetzt und den Abend mit Essen, Wein und Bier ausklingen lassen. Am Weihnachtstag , den 25. Dezember, waren wir bei einer Tansanischen Familie eigeladen. Hier haben wir gemeinsam gekocht. Es gab frittierte Kochbananen, Hühnchen, Reis und Gemüse, ein typisch tansanisches Gericht. Es war sehr schön, gemeinsam zu kochen, das Mahl vorzubereiten und gemeinsam Zeit zu verbringen und dabei Weihnachten zu feiern. Bei mir geht es nun in meinen ersten Urlaub nach Sansibar und danach zum Zwischenseminar unserer Organisation nach Dar Es Salam. Ich hoffe, Ihr hattet alle auch wie ich ein schönes Weihnachtsfest. Eure Anna
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Dezember 2018
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